Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,
wie Sie wissen, fand am vergangenen Mittwoch unsere Personalversammlung statt. Diese wird turnusgemäß durch die Gewerkschaften einberufen und dient als demokratische Institution dem Austausch und der Festlegung gemeinsamer Standpunkte. In diesem Fall war der Anlass die Ankündigung des Bildungsministerium, künftig Einsparungen im Bildungssektor vorzunehmen sowie unbezahlte Mehrarbeit für Lehrkräfte anzuordnen.
Es wird allerdings nicht nur eine Verlängerung der Arbeitszeit durch eine Erhöhung der Pflichtstundenzahl zum Halbjahr 2025/26 geben. Bereits jetzt im Sommer, also zum 1. August, wird es massive Streichungen bei den Stundenzuweisungen in folgenden Bereichen geben:
- Gemeinsamer Unterricht
- Individuelle Förderung
- Ganztag
- Förderung fremdsprachiger Schüler- und Schülerinnen
- Vertretungsreserve (Kürzung von 2,0% der Gesamtstunden auf 1,5 Prozent)
Konkret bedeutet dies für alle Schulen im Land, dass individuelle Förderung für Kinder mit LRS, Dyskalkulie, ADHS, Autismus oder sonstigen Herausforderungen, die Begabtenförderung für leistungsstarke Kinder, die Arbeitsgemeinschaften und die schulischen Projekte aller Art gar nicht mehr oder nur noch in geringem Umfang stattfinden können. Es ist zu befürchten, dass sich Unterrichtsausfälle und Aufteilungsstunden weiter erhöhen werden.
Die Landesregierung stellt uns Lehrkräften aktuell Entlastungen in Aussicht, die nur wenige Kollegen über einen geringen Zeitraum hinweg betreffen. Zudem gehen viele Vorschläge häufig erneut zu Lasten der Kinder (z.B. VERA als Klassenarbeit, weniger Eltern-Lehrer-Kommunikation).
Mitglieder des Kollegiums der Grundschule Bestensee sind zusammen mit circa 10.000 Kolleginnen und Kollegen, Kindern und Eltern dem Aufruf der Gewerkschaften zur Demonstration gefolgt und haben der aktuellen Bildungs- und Haushaltspolitik die „Rote Karte“ gezeigt. Die Protestdemonstration war seit Jahren die größte Aktion gegen die aktuelle Bildungspolitik in Brandenburg.
